Brandschutz im Pumpspeicherkraftwerk Vianden
Das Pumpspeicherwerk Vianden in Luxemburg zählt mit einer Nennleistung von 1,1 Gigawatt zu den größten Anlagen seiner Art in Europa. Das vor rund 50 Jahren erbaute Werk dient der Stromerzeugung in Spitzenverbrauchszeiten innerhalb des europäischen Verbundnetzes. Das Kraftwerk wird von der Société Electrique de l'Our betrieben. Deren Hauptaktionäre sind der Staat Luxemburg und die RWE (Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG).
Das Pumpspeicherwerk besteht aus einem Stausee am Fluss Our, aus zwei Oberbecken auf 509 m Höhe, einer unterirdischen Kavernenhalle mit einem Betriebsgebäude und einem System von Druckrohren. In verbrauchsschwachen Zeiten wird das Wasser über etwa acht Stunden rund 300 m hochgepumpt. Während der Bedarfsspitzen wird es zur Stromerzeugung abgelassen. Die pendelnde Wassermenge beträgt 5,5 Mio. m³. In der 300 m langen Kaverne sind neun Maschineneinheiten untergebracht, bestehend aus Turbine, Generator und Pumpe, mit einer Leistung von insgesamt 900 MW. Zwei weitere Schachtkraftwerke mit einer Leistung von jeweils 200 MW können mit einer außerordentlich kurzen Zuschaltzeit von nur 30 Sekunden ans Netz gebracht werden.
Alle Planungs- und Überwachungsarbeiten fanden unter laufendem Baubetrieb statt - ohne die Abläufe zu beeinträchtigen.
Die brandschutz- und belüftungstechnische Ertüchtigung des Kraftwerks erforderte den Umbau des siebenstöckigen Betriebsgebäudes, das neben der Maschinenkaverne ebenfalls unter Tage liegt. Diese Arbeiten begleiteten wir mit der Objekt- und Tragwerksplanung sowie mit der Bauüberwachung der baulichen Anlagen. In einem zweiten Bauabschnitt erbringen wir die gleichen Leistungen bei der Ertüchtigung der Maschinenkaverne inklusive Belüftungsstollen und Um- bzw. Neubau der übertägigen Lüfterportale.