Schacht Konrad wird zum sicheren Endlager für radioaktive Abfälle

Schacht Konrad wird zum sicheren Endlager für radioaktive Abfälle
Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH ​Salzgitter
Die Schacht­an­lage Konrad ist ein still­ge­leg­tes Eisenerz-Bergwerk in Salzgitter und wird seit 2007 zum ersten Endlager für radioaktive Abfälle in Deutschland umgerüstet. Zwischen den ersten Erkun­dungen im Jahr 1975 und dem bestätigten Plan­fest­stel­lungs­be­schlus­s lagen 32 Jahre.

Das ehemalige Erzbergwerk Konrad befindet sich im Raum Salzgitter in Nieder­sach­sen. Nachdem die Eisen­erz­för­de­rung im Jahr 1976 eingestellt wurde, unter­such­ten Experten, ob die Schacht­an­lage aufgrund der günstigen geolo­gi­schen Verhält­nisse als Endlager für leicht bis mittel­ra­dio­ak­tive Abfälle geeignet sei. Ein lang­jäh­ri­ges Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren folgte. Danach begann die Umrüstung zum Endlager. Das derzeitige Gruben­ge­bäude besteht aus sechs Sohlen im Abstand von rund 100 Höhenmetern im Teufen­be­reich von 800 bis 1.300 m.

m
Teufenbereich der Arbeiten
m
Stre­cken­durch­mes­ser
St./m²
durchschnittl. Ankerdichte

Mit unserer Kompetenz in Schachtbau, Numerik und Trag­werks­pla­nung wurden wir in einer Arbeits­ge­mein­schaft damit beauftragt, die Herstellung von infra­struk­tu­rell entschei­den­den Gruben­räu­me unter Tage zu planen, 3D-numerisch zu berechnen und die Vortriebs­ar­bei­ten fachlich zu begleiten. Unsere Ingenieur*innen kennen seit langem die Heraus­for­de­run­gen bei der Planung und dem Bau atomarer Endlager. Sie wirkten beim Schachtbau an den Standorten Gorleben und Morsleben mit und entwi­ckel­ten derzeit geotech­ni­sche Siche­rungs­kon­zepte für das atomare Zwischen­la­ger Asse II.

Die größte Heraus­for­de­rung ist die Verschnei­dung von Tunnelbau und Bergbau. Die Planung erforderte eine hochleistungsfähige 3D-Numerik, dreidimensionale-Zeichenmodelle und eine an den logistischen Anforderungen und Erfordernissen orientierende Tragwerksplanung
Jana Heymann, Bereichsleiterin

Mit den Vortriebs- und Siche­rungs­ar­bei­ten wurde 2012 begonnen. Zunächst wurden in einer Teufe von 850 m auf der 2. Sohle infra­struk­tu­rel­le Voraus­set­zun­gen für den Transport und die Einlagerung der Container mit radio­ak­ti­ven Abfällen geschaffen. Der bereits vorhandene etwa 1.000 m tiefe Schacht 2 wird saniert. Im Bereich der zweiten Sohle wird derzeit das neue Füllort aufgefahren. Der Querschnitt der Füll­ort­be­rei­che wird dabei 12,5 m betragen. Bereits vorhandene Gruben­ne­ben­räume wurden erweitert und sollen für den Einla­ge­rungs­zeit­raum ausgebaut werden. Hinzu kommt die gebirgs­scho­nende Neuauf­fah­rung von Trans­port­stre­cken und Gruben­räu­men des Werk­statt­kom­ple­xes sowie der unter­tä­gi­gen Versatz­auf­be­rei­tung.

Langfristig sollen im Endlager Konrad bis zu 303.000 m³ radioaktive Abfälle mit vernach­läs­sig­ba­rer Wärme­ent­wick­lung gelagert werden.

Jana Heymann Jana Heymann
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. [Henry Ford]
Tätigkeitsfelder

Wussten Sie schon?

Der Schacht Konrad wurde nach Konrad Ende, dem früheren Aufsichts­rats­vor­sit­zen­den der Salzgitter AG, benannt. Das Förder­ge­rüst des Schachts Konrad 1 steht als Landmarke unter Denk­mal­schutz.

Heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute
Weitere Informationen Schacht Konrad
https://www.bge.de/de/konrad/
Hier können Sie sich über eine Schacht­fahrt informieren oder ein Video zur Einlagerung ansehen.
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Headshot Sven Möller Headshot Sven Möller
CDM Smith verfügt über umfang­rei­che Erfahrungen bei mehr­di­men­sio­na­len Finite-Elemente Berech­nun­gen im Tunnel- und Schachtbau.
Sven Möller
Experte für Numerik
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